Das Berufsbild des "Bergführers"

posted am: 7 November 2019

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Der Beruf des Bergführers ist sowohl abwechslungsreich als auch umfangreich. Bergführer sein bedeutet mehr als nur mit Menschen auf einen Berg und von diesem wieder ins Tal zu gehen.

Er ist ein Experte in allen Bereichen des Alpinismus und ist auf Grund seiner Ausbildung zum erwerbsmäßigen Begleiten und Führen von Personen sowohl bei Berg- als auch bei Schitouren berechtig. Die umfangreiche Ausbildung ist oftmals auch Voraussetzung für weitere Berufe im alpinen Umfeld, wie zum Beispiel als Sachverständiger oder Lawinensprenger.

Ausbildung

Die Ausbildung ist gesetzlich genau geregelt und dauert rund 3 Jahre. Nach der Grundausbildung, die dazu qualifiziert, Berg-, Kletter-, Hoch- und Skitouren zu leiten und zu führen, kann man sich durch verschiedene weitere Kurse und Fortbildungen noch weitere Qualifikationen und Spezialisierungen aneignen, beispielsweise in den Bereichen "Führen und Leiten von Expeditionen" oder "Führen und Leiten von Kinder- oder Jugendgruppen".

Um die Ausbildung zu beginnen, muss eine Aufnahmeprüfung bestanden werden um zu zeigen, dass der Anwärter bereits über einige alpine Fähigkeiten verfügt, ein Basiswissen über Allroundbergsteigen sowie alle Spielformen des Bergsteigens wird vorausgesetzt. Die alpinen Erfahrungen sollen sich auf einem hohen Niveau befinden.

Zur Vorbereitung auf die Eignungsprüfung werden verschiedene Vorbereitungskurse angeboten und empfohlen.

Zur Geschichte des Berufsbildes

Den Beruf gibt es etwa seit dem 18./19. Jahrhundert. Damals begannen sich sowohl Wissenschaftler als auch das europäische Bürgertum dafür zu interessieren, die alpinen Gipfel zu erklimmen. Zu diesem Zweck brauchten sie ortskundige Menschen als Träger und Führer. Mit dem zunehmenden Alpintourismus entstand so das Berufsbild des Bergführers. Schnell gründeten sich erste Bergführervereine im alpinen Raum. Seit 1965 gibt es die Internationale Vereinigung der Bergführerverbände, in welcher sich mittlerweile über 6000 Bergführer aus 26 Mitgliedsländern organisieren.

Aufgabenbereich und Einsatzgebiet?

Das Einsatzgebiet ist sehr umfangreich, es reicht von einfachen Hüttenwanderungen über Schneeschuhwanderungen, Klettertouren auf Fels oder Eis bis zu Hoch- Schi- oder Gletschertouren, z.B: unter Führung von FLAG - Freeride- & Touringcamp. Der Bergführer ist für die Planung der Tour verantwortlich, informiert die Teilnehmer über die benötigte Ausrüstung und versichert sich im Vorfeld der Tour, dass alle Teilnehmer die richtige Ausrüstung dabei haben, er klärt im Vorfeld die Wetterbedingungen und die Wetterlage und den Zustand des Weges ab. Vor allem bei winterlichen Bedingungen mit Schnee und Eis oder bei einer Tour über einen Gletscher ist es besonders wichtig, sich über die Bedingungen wie Schneelage, mögliche Gletscherspalten oder die aktuelle Lawinengefahr zu informieren, um so die Sicherheit der Teilnehmer gewährleisten zu können.

Der Bergführer ist für die Sicherheit aller Teilnehmer verantwortlich, jedoch können bei allen Touren unvorhergesehene Ereignisse eintreffen, daher ist auch eine realistische sowie kritische Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten aller Teilnehmer von großer Bedeutung.